Ich rief ihn, erfolglos. Ich muss sagen, dass das Gelände um den Parkplatz herum relativ übersichtlich ist, also hätte ich ihn, wenn er sich da rumgelümmelt hätte, sehen müssen. Also lief ich mal den Parkplatz ab, schaute zwischen und vor die stehenden Autos. Nichts. Es befand sich in dem Moment leider auch keine Person in der näheren Umgebung welche Sascha vielleicht gesehen haben könnte. Ich rief weiter, suchte, lief auch noch zu dem Brunnen wo er jeweils sein Sitzbad nehmen konnte. Gähnende Leere. Langsam aber sicher wurde mir mulmig zumute.
Mensch, wo war Sascha wohl abgeblieben. Jetzt kriegte ich es definitiv mit der Angst zu tun. Ich hoffte, dass er nicht den Weg, welchen meine Mutter mit ihm jeweils über den Waidberg ging, eingeschlagen hatte. Denn da hätte er ziemlich gefährliche Strassen überqueren müssen. Es gibt dort zwar Fussgängerunter- und Überführungen. Ich malte mir aber schon das Schlimmste aus.
Nach ca. 15 oder 20 Minuten vergeblichen Suchens, rannte ich in Panik zu meinem Wagen. Ich machte dem schlechten Image von Fahrern mit schwarzem Golf alle Ehre. Denn ich bretterte mit sicherlich gegen 70 km/h durch die Quartierstrassen und dann weiter auf der Hauptstrasse. In voller Panik rannte ich in die Wohnung hoch um meine Mutter zu holen damit sie mir bei der Suche mithelfen konnte. In der Zwischenzeit war es dunkel geworden.
Ich war so in Panik, ich sah vor lauter Tränen die Strasse schon gar nicht mehr. Denn ein Erlebnis in meiner Kindheit, als mein Hund unters Auto gekommen ist, bringe ich nicht mehr aus meinem Gedächtnis raus. Meine Muter versuchte mich zu beruhigen, vergeblich. Wir rasten die selbe Strecke wieder zurück. Sie bat mich ständig nicht so schnell zu fahren. Denn wenn mich die Polizei aufhalten würde, kämen wir an diesem Tag nicht mehr auf den Berg hoch. Zudem wäre ich längere Zeit meinen Führerschein los. Aber ich hatte kein Gehör.
Wir rasten die Quarteristrasse hoch, als ich vorne bei der Parkplatzeinfahrt einen Hund mit
gestrecktem Hals, Richtung Autolichter guckend, über den Gehsteig springen sah. Meine Mutter sagte: "Schau, da ist ja Sascha!" Ich hatte ihn in meiner Aufregung gar nicht erkannt. Ich hielt an und lief zu Sascha hin. Er freute sich mächtig uns zu sehen, denn er war ja noch nie im Dunkeln alleine dort oben gewesen.
Mann, war ich glücklich...
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