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Vermasselte Karriere
Unser Domizil haben wir in München Schwabing, in welchem Quartier auch oft Filme gedreht werden. Meine Mutter ging mit Sascha wie jeden Tag in das Leopoldpärkchen. Dort trafen sie immer so einige ihnen bekannte Hunde und deren Besitzer. Saschas Hauptfreund war Cherry, auch ein Cocker Spaniel. Gori, der kleine Dackel, welcher sie auch begleitete, machte jedoch den Unfug nicht mit, welchen seine beiden Spaniel Freunde unternahmen. Die beiden stellten zusammen viel Blödsinn an. Die Lieblingsbeschäftigung der beiden war quer durch Wasserlachen zu latschen, damit es aber nicht auffiel taten sie als würden sie trinken. Na ja, was der eine tat musste der andere auch gleich mitmachen. Nun, an diesem Tag hätte eine steile Karriere von Sascha starten können, wäre da nicht meine Mutter gewesen. Bis heute verzeihe ich ihr die damalige Reaktion nicht.
Sie wollten nach Hause, kamen aus dem Park raus und gingen der Strasse entlang in Richtung Ainmillerstrasse. Meine Mutter sah, dass ein Filmteam mit Aufnahmen beschäftigt war. Sie watschelten an dem Geschehen vorbei, als plötzlich eine Männerstimme rief: "Hallooooooo, hallooooooo Sie!!!!!!! " Meine Mutter ging weiter ohne sich umzudrehen, denn sie nahm nicht an, dass dies sie beträfe. Sascha schnüffelte noch etwas am Strassenrand und so kamen sie nicht so schnell vorwärts. Plötzlich stand ein junger Mann neben ihnen. Er sprach meine Mutter an: "Entschuldigen Sie, wir brauchen Ihren Hund für die Filmaufnahmen. Bitte kommen sie mit. Sie können sich bei uns auch in einem der Wagen verpflegen, während wir ihren Vierbeiner für die Aufnahmen zurechtmachen. Das heisst, noch etwas kämmen. Er sieht etwas zersaust aus. Aber er ist genau der Richtige, den wir brauchen." Er meinte auch, meine Mutter könne warten und in der Nähe bleiben bis die Aufnahmen im Kasten seien. Aber nein, ich hüpfe jetzt noch auf dem Hocker, wenn ich daran denke, meine Mutter antwortete: "Ich muss zuerst nach Hause. Mein Sohn macht sich sonst Sorgen. " Ach! Welche Ausrede. Grummel, grummel. Man könnte meinen, sie hätte vor die Kamera stehen müssen. "Aber nachher am Nachmittag habe ich Zeit, dann komme ich wieder." Ob sie sich wohl daheim erst kämmen gehen wollte. Nein, ich weiss bin gemein, aber gleichzeitig immer noch sauer. Leider war dann die Antwort des jungen Mannes: "Am Nachmittag sind die Dreharbeiten hier abgeschlossen, dann sind wir schon wieder unterwegs zum nächsten Drehort in England."
So, wie er erzählte drehten sie einen Kinofilm. Meine Mutter ging in die Wohnung und erzählte es Martin. Seine Reaktion war dieselbe, wie die Meinige, als sie es mir erzählte. Ich kriegte fast die Krise. Wer weiss, vielleicht wäre Sascha ja berühmt geworden. Aber eines verstehen wir nicht, wieso wollten sie wohl gerade Sascha, denn diesen Weg laufen soviel Vierbeiner. Alle andern machten keinen Eindruck auf den Mann. Nein, auf Sascha stürmte er los. Leider ist uns, obwohl wir später auch immer wieder den Weg von Filmemachern kreuzten, nie mehr sowas passiert. Hmm ......, könnt ihr euch Sascha und Frauchen in Hollywood vorstellen? Wohnort Beverly Hills. Sascha hätte seine Hundekekse mit seiner Gage selber kaufen können. Schade war ich es nicht, die damals mit meinem Hundi unterwegs war oder Martin, wir beide hätten bestimmt mitgemacht. Na, auch wenn es nicht zum Oskar gereicht hätte, aber dabei sein ist alles.



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